Humanitäres Engagement

Einleitung

Hilfe, wo sie am dringendsten gebraucht wird

Neben seinen wissenschaftlichen und klinischen Leistungen ist Prof. Dr. Dr. Hermann F. Sailer vor allem eines: ein zutiefst humanitärer Mensch. Mit der von ihm gegründeten Stiftung Cleft-Children International CCI hat er ein weltweites Netzwerk geschaffen, das dort medizinische Hilfe leistet, wo sie sonst nicht verfügbar wäre. Im Mittelpunkt stehen Kinder, die mit schweren Schädel- und Gesichtsfehlbildungen geboren wurden – Kinder, denen durch seine Arbeit nicht nur das Aussehen, sondern auch Sprache, Ernährung und damit ein würdevolles Leben zurückgegeben werden.

Die Stiftung Cleft-Children International CCI

Gegründet 2000, verfolgt CCI ein humanitäres Ziel, das so einfach wie tiefgreifend ist: Hilfe dort leisten, wo sie am dringendsten gebraucht wird – insbesondere für Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten und kraniofazialen Anomalien.

1. Operative Versorgung in regionalen Cleft-Zentren

CCI betreibt spezialisierte Behandlungszentren („Cleft-Zentren“) in Indien – u. a. in Mangalore, Hyderabad, Chennai, Mumbai und Malakkara – sowie in weiteren Ländern wie Pakistan (Lahore) und Nepal (Kathmandu). In diesen Einrichtungen werden kostenfreie Operationen nach höchsten medizinischen Standards durchgeführt. Grundlage ist das von Prof. Sailer entwickelte «Sailer Protokoll», das präzise Richtlinien für Diagnostik, Timing, diverse Operationsmethoden und Nachsorge vorgibt. Dadurch wird weltweit eine gleichbleibend hohe Qualität der Behandlungen sichergestellt – unabhängig vom Standort.

2. Nachsorge bis zum Erwachsenenalter

Die Stiftung versteht Behandlung als ganzheitlichen Prozess, der weit über die Operation hinausgeht. Kinder werden von der ersten Operation an bis ins Erwachsenenalter medizinisch begleitet – in der Regel bis zum 18. Lebensjahr. Neben chirurgischen Eingriffen umfasst die Betreuung auch regelmäßige Kontrolluntersuchungen, Sprach- und Schlucktherapie, kieferorthopädische Maßnahmen sowie psychosoziale Unterstützung für Kinder und ihre Familien. So entsteht eine kontinuierliche Begleitung, die nicht nur die körperliche Heilung, sondern auch die soziale und emotionale Integration fördert. Selbstverständlich werden auch erwachsene Patientinnen und Patienten mit Gesichtsanomalien behandelt.

3. Ausbildung lokaler Fachkräfte

Ein zentrales Prinzip von CCI ist die Nachhaltigkeit. Damit Hilfe nicht von außen abhängig bleibt, werden Fachpersonen aus verschiedenen medizinischen Bereichen, darunter Chirurgie, Kieferchirurgie, Zahnmedizin, HNO-Heilkunde, Logopädie und Psychologie vor Ort gezielt geschult und weiterqualifiziert. Durch praktische Trainings, Hospitationen und den Wissenstransfer aus der Schweiz und anderen Ländern entsteht langfristig eine eigenständige Versorgungskultur in den Partnerregionen. Prof. Sailer prägte über Jahrzehnte durch persönliche Einsätze und von ihm geleitete Operationskurse das hohe Qualitätsniveau seiner Stiftung.

In diesem Sinne entwickelte er auch das Konzept des Fellowship Programms, das jungen einheimischen Kieferchirurgen eine fundierte theoretische sowie praktische Einführung in das komplexe Gebiet der Gesichtsfehlbildungen vermittelt. Dieses Prinzip – «Hilfe zur Selbsthilfe» – macht die Stiftung unabhängig von kurzfristigen Einsätzen und ermöglicht eine dauerhafte Verbesserung der medizinischen Strukturen.

4. Förderung medizinischer Qualität und Forschung

CCI setzt Maßstäbe in der Qualitätssicherung. Alle Operationen und Therapien erfolgen nach wissenschaftlich fundierten Kriterien. Darüber hinaus unterstützt die Stiftung klinische Forschung – etwa zu Prävalenz, genetischen Faktoren und anatomischen Besonderheiten bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalten. Durch die Veröffentlichung von Studien und die Entwicklung standardisierter Protokolle trägt CCI wesentlich dazu bei, dass weltweit einheitliche Standards etabliert werden. Jährlich werden unter der Leitung von Prof. Sailer in jedem seiner Cleft-Zentren wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht.

5. Internationale Vernetzung und Wissensaustausch

Als international agierende Organisation fördert CCI den interdisziplinären Austausch zwischen Chirurg:innen, Kieferorthopäd:innen und Sprachtherapeut:innen. Dies geschieht durch Kongresse, Fortbildungsprogramme und die Publikation von Fachbeiträgen und Datenbanken. Über das wachsende Netzwerk von «Centres of Excellence» werden «Best Practices» geteilt und die Behandlungsqualität global auf ein einheitlich hohes Niveau gebracht.

Die Stiftung finanziert sich ausschließlich durch Spenden. Jeder Beitrag kommt unmittelbar den Patient:innen zugute und ermöglicht Operationen, die für die Betroffenen ein neues Leben bedeuten.

Wirkung und Bedeutung

Prof. Hermann F. Sailer mit Kindern in Indien

Seit ihrer Gründung hat die Stiftung bereits über 110.000 Behandlungen ermöglicht – und damit das Leben von Kindern und ihren Familien entscheidend verändert. Das Engagement von Prof. Sailer und seinem Team geht weit über die operative Medizin hinaus: Es schenkt Hoffnung, soziale Teilhabe und die Chance auf eine Zukunft, in der diese Kinder nicht länger ausgegrenzt sind.

«Jedes dieser Kinder ist ein Mensch mit einem Schicksal. Wir reparieren nicht nur Gewebe –  wir ermöglichen Chancen für das ganze Leben »

Prof. Dr. Dr. Hermann F. Sailer

Gemeinsam für die Kinder - mit Dr. h.c. Erika Sailer

Dr. Erika Sailer mit kleinem Patienten und dessen Mutter

Die humanitäre Mission von Cleft-Children International CCI ist ohne Dr. h.c. Erika Sailer nicht denkbar. Mit Herz, Tatkraft und großer Leidenschaft setzte sie sich dafür ein, dass Kindern mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten in Entwicklungsländern neue Chancen auf ein gesundes Leben eröffnet wurden.

Unter ihrer Mitwirkung entstanden nicht nur lebensrettende Operationen, sondern auch nachhaltige Strukturen: Sie förderte den Aufbau von Behandlungszentren, die Ausbildung lokaler Mediziner:innen und die Stärkung regionaler Gesundheitssysteme. Ihr Ansatz war stets langfristig gedacht – Hilfe sollte nicht im Moment verhallen, sondern bleibende Verbesserungen schaffen.

Mit großem Einfühlungsvermögen und klarer Haltung gelang es ihr, Menschen für die Sache zu begeistern und ein internationales Netzwerk zu formen. Sie war weit mehr als eine Förderin: eine Visionärin, eine Gestalterin und eine Inspiration, deren Wirken weit über die Medizin hinausreicht.

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